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91. Jahrestagung d. Deutschen Gesellschaft f. Pathologie, Magdeburg,
30.5.-2.6.07
Zum Kongress
Dazu die PRESSEKONFERENZ in BERLIN, 29. Mai 2007, 10.00 Uhr
Pressetexte
° Das Krimi-Missverständnis: Die Leiche liegt nicht in der
Pathologie
Prof. Manfred STOLTE (Bayreuth), Pressesprecher der DGP
Es ist, als würde ein Augenarzt "Kardiologe"
genannt: Wenn ein Arzt für Pathologie nach seinem Beruf gefragt wird
und er dann sagt: "Ich bin Pathologe", dann ist die Antwort
häufig: “Oh Gott, Sie gehören also zu den Leuten, die
verstümmelte Leichen untersuchen!”. Nach wie vor wird der Pathologe
mit Dr. Quincy, Prof. Börne und seinen Kollegen aus vielen Kriminalfilmen
verwechselt. Dabei ist die Untersuchung von unnatürlich verstorbenen
Menschen (anders, als mancher Drehbuchautor immer noch schreibt) gar nicht
die Aufgabe der Pathologie, sondern die von Ärztinnen und Ärzten
für Rechtsmedizin (Gerichtsmediziner). Die Hauptaufgabe von Pathologinnen
und Pathologen hingegen ist die Diagnostik am lebenden Patienten: Sie
ist zum Beispiel bei vielen Krankheiten maßgeblich dafür verantwortlich,
welche Operationstechnik angewendet oder welche Medikamente gegeben werden,
um eine größtmögliche Heilungschance zu erzielen.
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Prof. Robin WARREN (Perth/Australien):
Zur enormen Bedeutung einer "unsinnigen" Entdeckung
Jahrelang wurde die Entdeckung des australischen Pathologen
Robin Warren von etablierten Medizinern belächelt oder sogar als
"Unsinn" bezeichnet. Ende der siebziger Jahre des vergangenen
Jahrhunderts hatte Warren heraus gefunden, dass ein Bakterium die häufigste
Form der Magen-schleimhautentzündung verursacht und dass diese Infektion
auch die häufigste Ursache von Geschwüren im Magen und Zwölffingerdarm
ist. Dies "konnte nicht sein", denn es widersprach alten Dogmen
…
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° Der Anteil der Pathologie am medizinischen Fortschritt: Beispiel
Molekularpathologie
Prof. Manfred DIETEL (Berlin), Leiter Pathologie, Charité CCM
In der diagnostischen und experimentellen Pathologie
können die vergangenen 10 Jahre ohne Übertreibung als die Dekade
einer stürmischen Entwicklung auf dem Gebiet der Molekularpathologie
bezeichnet werden.
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° a) Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs ist kein "Wundermittel",
b) es muss nicht immer teuerste Diagnostik sein
Prof. Hans Friedrich NAUTH (Stuttgart), Präsident der Deutschen Gesellschaft
für Zytologie
Seitdem es einen Impfstoff gegen den Hauptauslöser
des Gebärmutterhalskrebses gibt, sprechen interessierte Kreise vom
"Umbruch in der Krebsvorsorge", mitunter gar vom "Ende"
dieser häufigen Krebserkrankung. Richtig ist nur, dass die Impfung
von Mädchen und jungen Frauen (möglicherweise auch von Jungen)
gegen besonders riskante Varianten des Humanen Papillomavirus (HPV) auf
Dauer die Zahl der Neuerkrankungen senken kann. Die Krebsfrüherkennung
bleibt aber auf sehr lange Zeit unverzichtbar. Sie wird immer noch viel
zu wenig in Anspruch genommen. Leider sind zudem eine Reihe von Abstrichen
unbrauchbar, weil Ärzte Fehler bei der Entnahme machen. Der bekannte
"Pap-Test" ist nach wie vor die einfachste und kostengünstigste
Möglichkeit der Früherkennung des Gebärmutterhalskrebses
– und somit Voraussetzung für eine rechtzeitige Behandlung.
Eine Überlegenheit aufwändigerer, neuerer Methoden hingegen
konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Die Beurteilung, ob ein Krebs
oder ein Vorstadium vorliegt, nehmen Zytologen vor.
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° Zentrale Rolle der Pathologen in der Krebsdiagnostik am Beispiel
Dickdarmkarzinom
Prof. Thomas KIRCHNER (München), Vorsitzender der DGP
Darmkrebs ist mittlerweile die zweithäufigste Krebserkrankung
bei Männern und Frauen und insgesamt die häufigste geschlechtsunabhängige
Krebserkrankung in Deutschland. Als Darmkrebs werden die bösartigen
Tumoren des Dickdarms und Mastdarms zusammengefasst. Jährlich gibt
es 70000 neue Erkrankungsfälle. 30000 Menschen sterben pro Jahr in
Deutschland an den Folgen dieses Krebsleidens. Diese hohe Todesrate könnte
in Zukunft reduziert werden. Chancen hierfür eröffnen die Krebsfrüherkennung,
die Entdeckung von Personen mit erblichem Krebsrisiko und neue zielgerichtete
Therapieformen.
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Kongress-Überblick
Prof. Thomas KIRCHNER (München), Vorsitzender der DGP
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Pressedienst Personalia 31.5.07
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