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56. Kongress der deutschen Gesellschaft für Gynäkologie
und Geburtshilfe
Berlin, ICC, 19. bis 22. September 2006
Kostenlose öffentliche Info-Veranstaltung für Alle, 18. September,
18.00 Uhr
PK-Themen, Referenten/innen, PRESSETEXTE
Die Frauenmedizin definiert sich neu
Gynäkologen diskutieren den "Paradigmenwechsel
Ärztinnen und Ärzte für alle Frauen jeden Alters - so
definieren sich Gynäkologen und Geburtshelfer. Angesichts einschneidender
Änderungen in Medizin und Gesundheitssystem und des wissenschaftlichen
Fortschritts, in Zeiten geänderter Ansprüche der Patientinnen
und im Zeichen des demographischen Wandels müssen auch Frauenärzte
neu über ihre Aufgabe, ihr Selbstverständnis und ihre Rolle
nachdenken. Dazu gehört auch eine gleichberechtigte Kommunikation
zwischen Patientin und Arzt/Ärztin. Es ist nicht übertrieben,
von einem Paradigmenwechsel in der Frauenmedizin zu sprechen.
Der diesjährige Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie
und Geburtshilfe (DGGG) trägt den Titel:
"Frauen Medizin Kommunikation
Professionalität im 21. Jahrhundert".
Die Medizin für die Frau umfasst geschlechtsspezifische Gesundheitsfragen
von der körperlichen Entwicklung des Mädchens zur Frau über
Schwangerschaft und Geburt, das hormonelle System oder Krebserkrankungen
bis hin zur Altersmedizin.
Frauenärzte begleiten das gesamte Leben ihrer Patientinnen.
In der Fortpflanzungsmedizin regulieren gesellschaftliche, rechtliche
und finanzielle Vorgaben die Möglichkeiten für Frauen und ihre
Partner, Zugang zu medizinischen Methoden zu erhalten. Das Alter von Schwangeren
steigt im Durchschnitt weiter an. Bei den verschiedenen Techniken der
"künstlichen Befruchtung" gibt neuerdings eine Zunahme höhergradiger
Mehrlinge Anlass zur Sorge. Europäisch einheitliche Regelungen zur
Fortpflanzungsmedizin könnten den "Schwangerschaftstourismus" limitieren.
In der Vorgeburtsmedizin wird die "black box" Schwangerschaft
immer früher transparent. Die Möglichkeiten der nicht-invasiven
Diagnostik und auch der vorgeburtlichen Therapie sind noch lange nicht
ausgeschöpft. Und die Gentechnik in der Pränatalmedizin wird
sowohl medizinische als auch ethische Fragen aufwerfen: Wer darf, wer
soll, wer muss wissen, was in seinen Genen steckt und welche Resultate
zu erwarten sind?
Die Zukunft der Geburtsmedizin liegt in der Zusammenarbeit nicht
nur verschiedener medizinischer Fachgebiete, sondern auch zwischen verschiedenen
Berufsgruppen wie Ärzten und Hebammen. Schwangere werden auf der
Grundlage vorgeburtlicher Prognosen immer individueller betreut. Aus organisatorischen
und finanziellen Gründen wird es zunehmend zur Konzentration geburtshilflicher
beziehungsweise perinatalmedizinischer Angebote kommen. Außerdem
beobachten Geburtshelfer, dass die Ungeborenen im Durchschnitt schwerer
sind als früher. Solche Entwicklungen führen dazu, dass weiter
über die optimale Art der Geburt diskutiert werden wird.
In der Endokrinologie (der Lehre von den Drüsen und Hormonen)
steht neben der Schwangerschaftsverhütung nach wie vor das Klimakterium
im Mittelpunkt. Hormon-therapien und Alternativen dazu werden sowohl in
der Fachwelt als auch in der Öffentlichkeit weiter heftig diskutiert.
In der gynäkologischen Onkologie, der Krebsdiagnostik, -behandlung
und -nachsorge bei Frauen, steht der Brustkrebs nach wie vor im Zentrum
des Interesses. Unklar ist noch, welche Vor- und Nachteile neue Versorgungsstrukturen,
insbesondere "Brustzentren", haben. Der "Paradigmenwechsel" zeigt sich
auch in der Hoffnung auf eine Impfung gegen Viren, die unter anderem Gebärmutterhalskrebs
auslösen können. Wenn es tatsächlich gelingen sollte, diese
Krankheit die nicht nur ältere Frauen betrifft zu verhindern,
wäre dies ein revolutionärer Schritt der Medizin.
Insgesamt sind Infektionen nach wie vor ein großes Thema
in der Gynäkologie. Insbesondere im Krankenhaus erworbene ("nosokomiale")
Keime stellen ein kaum gelöstes Problem dar.
In der operativen Gynäkologie werden neben neuen chirurgischen
Techniken vor allem auch Alternativen zur Operation diskutiert.
In der Urogynäkologie und der wiederherstellenden Beckenbodenchirurgie
wurden in den letzten Jahren innovative Konzepte verwirklicht.
Die Psychosomatik schließlich spielt in Gynäkologie und Geburtshilfe
eine mittlerweile entscheidende Rolle.
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MWM-Vermittlung
Pressestelle DGGG-Kongress 2006
Kirchweg 3 B, 14129 Berlin
Tel.: (030) 803 96-86; Fax: -87
Mail
Präsident der DGGG und des Kongresses:
Prof. Dr.med. Klaus Vetter, Vivantes Klinikum Neukölln - Perinatalzenzttrum,
Berlin
Kongress-homepage
Homepage der DGGG
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